Ob Ihr Neulinge seid oder San Francisco bereits mehrfach besucht habt -- in der vielfältigen Westküsten-Metropole gibt immer etwas Originelles zu entdecken. Hinter jeder Ecke und in nahezu jeder Gasse kann sich eine Kuriosität verstecken, die sich zu entdecken lohnt. Dabei leben die schrägen Besonderheiten dieser Stadt in friedlicher Koexistenz mit ihren berühmten Sehenswürdigkeiten: Nichts gegen das grausige alte Gefängnis oder eine Fahrt mit der historischen hölzernen Straßenbahn -- das, aber auch noch soviel mehr gibt es zu entdecken. Ich habe es mir zum Ziel gesetzt, bei jedem meiner Besuche etwas Neues kennenzulernen. Und was soll ich sagen? Bislang ist mir das mühelos gelungen. Da San Francisco sehr teuer ist, schaue ich auch auf' s Budget . Meine acht Favoriten aus der Sparte "Geheimtipps für Sparfüchse" habe ich hier für Euch zusammengestellt. Also folgt mir ins Getümmel: dorthin, wo das Herz der Stadt am lautesten schlägt.
Ein echter Klassiker: Die Fahrradtour über die Golden Gate Bridge. Anbieter für Leihfahrräder, auch für E-Bikes befinden sich in der Nähe vom Fisherman' s Wharf oder in der Innenstadt in der Nähe vom Union Square. Wer schweißtreibendes Auf und Ab und dichten Verkehr in der Stadt vermeiden will, mietet die Räder direkt am Fisherman' s Wharf, zum Beispiel bei San Francisco Bicycle Rentals
oder Blazing Saddles, dem ältesten und größten Anbieter. Auf der Brücke teilt man sich den Fahrradweg mit den Fußgängern, die aber in der Regel bald wieder umdrehen. Die Tour führt Euch am Palace of the Fine Arts, Fort Mason sowie am Fort Point vorbei -- und dann nach einer kurzen Steigung auf die sagenhafte Brücke. Sie rund ist 2,7 km lang und bei guter Sicht hat man einen fantastischen Blick auf die Bay und auf den Pazifik. Als Ziel bietet sich ein Besuch der kleinen Küstenstadt Sausalito an. Hier könnt Ihr am Wasser sitzen und Fisch sowie Meeresfrüchte zum Lunch verspeisen. Wer fit ist, kann den Weg wieder zurück radeln. Alternativ kann man die Fähre zurück nach San Francisco nehmen.
-> Kosten für das Leihfahrrad: ab ca. 30 $ pro Tag.
-> Fahrtzeit von Fisherman' s bis nach Sausalito: Rund 1-2 Std.
-> Tipp für Sparfüchse: Wer das Fahrrad online bucht, spart bis zu 20%. Manche Hostels oder Airbnbs bieten Leihfahrräder an, die bereits im Mietpreis für das Apartment, das Zimmer oder das Bett enthalten ist.
Wer von Euch gern Meeresfrüchte und Fisch isst, aber eine Alternative zu den häufig teuren (und schlechten) Touristen-Restaurants am Wasser sucht, ist im Woodhouse Fish Co.
perfekt aufgehoben. Das Essen ist exzellent: Die mit Krebsfleisch gefüllten Artischocken in cremiger Sauce machen süchtig und selbst der Klassiker Fish & Chips kommt hier noch mal um ein paar Klassen schmackhafter als gewöhnlich daher. Das Restaurant gibt es an zwei Standorten: Im Fillmore District und auf der Market St/Church. Letztere Filiale ist kleiner sowie gemütlicher und daher mein Favorit.
-> Tipps für Sparfüchse: Am Austern-Dienstag kosten die Austern den ganzen Tag nur 1,50 $ pro Stück
Ihr wollt auch im Urlaub nicht auf Sport verzichten, aber dafür nicht unendlich viel Geld ausgeben? Ein heißer Tipp für alle Outdoor-Begeisterten, die die Westküstenbeauty: Nutzt das vielfältige Angebot, für kleines Geld oder kostenfrei an Workout-Klassen in diversen Parks oder am Strand teilzunehmen. Yoga am Strand ist zum Beispiel über www.outdoor-yoga.org
buchbar (ab 30,00 $ pro Klasse; günstiger im Dreierpack). Eine gute Option sind auch die Sport- und Erholungsangebote der vielen öffentlichen Parks in San Francisco. Unter sfrecpark.org findet man tolle Angebote, nicht nur zum Sport aber auch zu Konzerten und anderen Freizeitangeboten.
-> Tipps für Sparfüchse: Im Sommer Frühsport auf der Levi's Plaza (1105 Battery St, genaue Termine vor Ort auf einer Tafel), auf dem Dach des im Salesforce Park
(Main Plaza, Rooftop Park, 425 Mission St) und Samstag-Morgen-Yoga im Golden Gate Park (Sa 11 Uhr; Big Rec Baseball Field, Lincoln Way/9th Ave). Das Tolle daran: Diese Angebote sind alle gratis.
Ihr wollt wissen, was sich hinter dem touristischen Chinatown verbirgt und habt Lust auf die spannende Kulturgeschichte der chinesischen Einwanderer? Dann lasst Euch doch etwas von denen erzählen, die es wissen müssen: Eine von jungen chinesisch-amerikanischen Teenagern geführte Tour der Chinatown Alleyway Tours nimmt Euch mit auf die Zeitreise durch die alten Gassen Chinatowns. Hier erfahrt Ihr viel über Goldrausch, Kulturrevolution, Opium und das große Erdbeben von 1906, bei dem viele Chinesen ihre Häuser verloren. Aber auch über die privaten Schicksale derjenigen, deren kulturelles Erbe die jungen Menschen jetzt am Leben erhalten wollen.
-> Buchbar
über chinatownaalleywaytours.org; Sa 11 bis 13 Uhr; Erw./Kind 40/20 $.
Stadtwanderungen sind eine fantastische Art, Städte abseits der bekannten Hotspots kennenzulernen. Der 26 km lange Crosstown Trail führt Euch quer durch die Metropole: Der Start ist im Südosten im Candlestick Park an der Bucht von San Francisco, wo ehemals die Giants und die 49er Football und Baseball gespielt haben. Der Weg führt Euch durch viele Parks wie den Golden Gate oder den McLaren Park und Stadtgärten sowie durch interessante Nachbarschaften, die Reisenden für gewöhnlich sonst eher verborgen bleiben. Endpunkt ist der Park Lands End, wo der Weg dann ein paar Kilometer oberhalb am Wasser entlangführt.
-> Gut zu wissen: Auf der eigenen Webseite crosstowntrail.org
wird angegeben, dass man den Trail auch mit dem Fahrrad fahren kann, davon rate ich ab: Die vielen Treppen und diverse Pfade durch die Parks sind nicht unbedingt radtourtauglich.
Einmal im Jahr lebt in San Francisco die Zeit des Goldrausches wieder auf -- zumindest musikalisch gesehen: Das Hardly Strictly Bluegrass Festival im Golden Gate Park bietet Größen wie Alison Krauss, die unter anderem Musik mit Led Zeppelin Sänger Robert Plant gemacht hat, sowie Elvis Costello eine Bühne. Aber auch viele kleinere, unbekanntere Bands, die hervorragende Musik machen, treten bei diesem einmaligen Musikspektakel auf. Wer von Euch also Anfang Oktober in der Stadt weilt, sollte sich dies nicht entgehen lassen. Das Programm und weitere Infos unter hardlystrictlybluegrass.com.
-> Kaum zu glauben, aber wahr: Der Besuch des Festivals ist gratis.
Der San Francisco South End Rowing Club ist ein alteingesessener Schwimm- und Ruderclub direkt am Ozean in der Nähe der Piers, der seinen Mitgliedern eine Menge bietet: Unter anderem Schwimm- und andere Sportveranstaltungen in der Bucht sowie auch Feiern und Zusammenkünfte, die den Austausch und die Kontakte zu anderen Mitgliedern fördern sollen. Das ehrenamtliche Engagement der Clubmitglieder ist sehr erwünscht. Besucher können für 10 $ am Tag das kleine Sportstudio sowie den clubeigenen Strand nutzen -- in der (kühlen) Bay zu schwimmen mit Blick auf die unheimliche Gefängnisinsel Alcatraz, ist auf jeden Fall etwas Besonderes!
Weitere Informationen unter serc.com.-> Ohne Anmeldung; einfach klingeln, sich ins Gästebuch eintragen und 10,00 $ bezahlen.
Den Beitrag werde ich weitgehend auf Stand halten und ergänzen bzw. überarbeiten. Wer von Euch eigene Geheimtipps zu San Francisco hat, kann mir gern schreiben!
