Unterwegs an Floridas Westküste: Tipps für Newbies und Wiederholungstäter
- von Dagmar Grutzeck
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- 29 Juni, 2025
Floridas Westküste steckt voll Unerwartetem: Außer Beachlife und Sonnenuntergängen findet Ihr eine Welt mit wundersamen Museen, schrägen Meeresbewohnern und überraschenden Traditionen – ein Besuch lohnt sich auf jeden Fall. Obendrein wartet die Westküste Floridas mit charmanten Küstenstädtchen auf, die Euch zu genussvollen Schlemmertouren einladen. Hier könnt Ihr lokale Köstlichkeiten entdecken und in urigen Microbreweries ein kühles, handgebrautes Bier schlürfen – für jeden Gaumen ist etwas dabei. Und wenn Ihr auf der Suche nach dem ultimativen Adrenalinkick seid, dann haltet Ausschau nach den beeindruckenden Krokodilen und Alligatoren: Ein echtes Abenteuer!
Ich habe ein paar besondere Highlights für Euch zusammengestellt, die Euch zeigen, was die Westküste Floridas alles zu bieten hat.
1. In Dunedin schottisches Bier trinken
Dunedin, Florida? Richtig gehört! Diese schottische Oase wurde 1852 von Einwanderern gegründet. Florida bot ausreichend fruchtbare Böden und ein günstiges Klima für Landwirtschaft – attraktiv für schottische Bauern, die ihre eigenen Farmen gründen wollten. Die Einwanderer brachten ihre Kultur und Bräuche mit: Bis heute könnt Ihr jährlich im Frühjahr die Dunedan Highland Games besuchen. Stellt Euch vor, wie Männer in Kilts und mit Dudelsäcken bei Sonne und Hitze unter Palmen marschieren, bereit, das schottische Erbe hochleben zu lassen. Es reicht aber auch, in einer der neun Microbreweries im hübschen Städtchen Dunedin ein Bier zu trinken – zum Beispiel in der Dunedin Brewery, der ältesten Mikrobrauerei Floridas.
Die Dunedin Brewery lockt Euch zum Beispiel mit traditionellen schottischen Ales. voller malziger Süße und komplexen Aromen, wagt aber auch Experimente mit Pfirsich und Kaffee. Das Dark & Mild, ein samtiges Amber Ale, hat es mir besonders angetan. Wer nicht auf nüchternen Magen Bier trinken möchte, kann auch Kleinigkeiten zu essen bestellen. Mittwochs und an den Wochenenden wird häufig Livemusik gespielt (dunedinbrewery.com).
-> Tipp: Wenn Ihr biertechnisch noch mehr auf der experimentelleren Seite zu Hause seid, findet in der Cueni Brewing Co. köstliche Hybriden wie Bier, das auch nach Pickles oder nach Jalapenos schmeckt. Klingt gruselig? Schmeckt aber fantastisch (cuenibrewing.com).
2. Salvatore Dalí in St. Petersburg besuchen
Ein echtes Juwel, das Ihr Euch nicht entgehen lassen solltet, ist das Dalí-Museum in St. Petersburg: Allein das vom Architekten Yann Weymouth entworfene Gebäude ist einen Besuch wert. Es beeindruckt durch die massive Glaskuppel, die sich organisch an den Sichtbeton schmiegt, und eine kunstvoll gestaltete Wendeltreppe. Die Exponate im Inneren stammen aus einer privaten Sammlung und bilden die größte Kollektion von Dalis Werken außerhalb Europas. In den 1940er-Jahren lebte der gebürtige Katalane in Kalifornien und New York, wo er mit neuen Medien wie Film und Fotografie experimentierte. Deshalb widmen sich viele Sonderausstellungen auch surrealistischen Fotokünstlern der frühen Jahrzehnte des 20. Jahrhunderts. Ein echtes Highlight sind die interaktiven Features. Ihr könnt mit Dali über sein berühmtes Lobstertelefon „telefonieren“ und ihm dank KI Fragen stellen, die er ausführlich beantwortet. Mit einer 3D-Brille tritt man direkt in seine kreative Welt ein: Plötzlich befindet Ihr Euch in einer Wüste. Vor uns türmen sich überdimensionale Skulpturen auf. Und da ist er: Dali als Kind, Hand in Hand mit seinem Vater, während ein Sandsturm aufzieht, der die zwielichtige Stimmung verstärkt. Skurril und ein bisschen unheimlich. Zeit, einen Kaffee in der Sonne auf der Museumsterrasse zu trinken! Weitere Informationen unter thedali.org.
3. Schlemmen im Bob Heilman‘ s Beachcomber Restaurant
Ihr wollt Euch etwas Außergewöhnliches gönnen? Dafür ist das traditionelle Heilman‘ s Beachcomber Restaurant in Clearwater Beach der richtige Ort. Das gediegene Restaurant serviert Fisch- sowie Fleischgerichte in höchster Qualität: Der Zackenbarsch kommt direkt aus dem Golf von Mexiko und wird knusprig auf seiner Haut gebraten.Auch die riesigen Garnelen, die direkt vor der floridianischen Küste gefangen werden, sind ein Highlight. Mit ihren feinen Saucen könnt Ihr Euch auf ein Geschmackserlebnis der Extraklasse freuen.Und keine Sorge, wenn Fisch nicht Euer Ding ist: Das Angus Beef ist mit der höchsten Qualitätsstufe ausgezeichnet und schmeckt herausragend.Auch Huhngerichte und schmackhafte vegetarische Optionen stehen auf der Speisekarte, sodass für jeden Geschmack etwas dabei ist. Dazu werden die passenden Weine angeboten. Der Spaß ist nicht ganz preiswert, aber es soll ja auch etwas ganz Besonderes sein (bobheilmans.com).
4. Zirkus in Sarasota
In Sarasota gehört ein Besuch von The Ringling unbedingt dazu. Das Anwesen bewahrt das Erbe des Unternehmers John Ringling. Ringling, der Sohn eines deutschstämmigen Farmers aus Iowa, gründete 1884 zusammen mit vier seiner Brüder einen Zirkus. Aus bescheidenen Verhältnissen stammend sollte er einer der reichsten Männer seiner Zeit werden sowie einen wesentlichen Teil zur Zirkusgeschichte der USA beitragen. Zusammen mit seiner Frau Mable erwarb John 1911 Land direkt an der Sarasota Bay und verwandelte es in ein beeindruckendes Kunst- und Kulturzentrum. Das 27 Hektar große Grundstück, das von riesigen Bäumen gesäumt ist, umfasst eine weitläufige Parkanlage, die mit Säulen und Skulpturen an antike klassische Gärten erinnert. Im Museum of Art könnt Ihr die Rubens-Galerie entdecken, in der ein handgeknüpfter Teppich nach Rubens die Eingangshalle schmückt, sowie das Zirkusmuseum. Besonders beeindruckend ist das venezianisch inspirierte Herrenhaus „Ca' d'Zan“, einst Wohnsitz von John und Mable. Übersetzt bedeutet das „Johns Haus“, angesichts des Prachtbaus ein bisschen untertrieben.
Sarasota war noch Anfang des 20. Jahrhundert ein unbedeutender Flecken auf der Landkarte. Ringling und sein Zirkus zogen jedoch Tausende von Touristen an. Hotels, Restaurants und lokale Geschäfte profitierten enorm von den Besuchern, die für die Attraktionen in die Stadt kamen (ringling.org).
5. Französische Küche am Siesta Beach in Sarasota
Ein verstecktes Kleinod namens Miguel’s Restaurant befindet sich im hintersten Eck eines unscheinbaren Einkaufszentrums nahe des preisgekrönten Siesta Beach in Sarasota. Französische Küche in Florida? Ja, genau und noch dazu ist das Essen eine Offenbarung: Das Kalbsfilet piccata mit Zitronenbutter, Wein und Kapern schmilzt förmlich auf der Zunge – ein himmlisches Zusammenspiel der Aromen. Der Caesar Salat rühmt sich, der Beste in Sarasota zu sein. Er wird nach einer speziellen Rezeptur direkt am Tisch zubereitet. Dazu werden die passenden Wein gereicht. Und der Clou: Das alles ist für uns Normalsterbliche erschwinglich. Den imposanten Sonnenuntergang am Siesta Beach gibt es sogar gratis obendrauf (miguelsrestaurant.net).
6. Fahrrad fahren auf Captiva & Sunibel Island
Ihr habt auch in Florida Lust auf sportliche Betätigung? Dann ab auf’s Fahrrad, um die flachen Küstenregionen des Sunshine States abzuradeln. Auf Captiva Island, einer Halbinsel vor Fort Myers zum Beispiel, gibt es ein gut ausgebautes Wegenetz, das für Euch einige Highlights entlang des Weges bereit hält – zum Beispiel das hübsche, kleine Shell Museum (shellmuseum.org). Hier wohnen unter anderem ein Oktopus, der gern mit Menschen „kommuniziert“, Seepferdchen, die die Farbe wechseln können sowie eitle Fische, die gern vorm Spiegel posieren.
Das D. J. „Ding“ Darling Wildlife Refuge könnt Ihr auch mit dem Fahrrad ansteuern. Der Park wurde zum Schutz diverser Tierarten gegründet und beherbergt neben vielen anderen Tierarten 245 seltene Vogelarten sowie Alligatoren und Schildkröten. Auf rund sechs Kilometern könnt Ihr den Park per Rad, zu Fuß oder mit dem Auto entdecken (fws.gov/dingdarling).
Sowohl das Shell Museum als auch dasD. J. „Ding“ Darling Wildlife Refuge sind rund 17 km von Captiva und rund vier Kilometer von Sunibel Island entfernt. Fahrräder, E-Bikes sowie anderes könnt Ihr bei Yolo auf Captiva Island mieten (yolowatersports.com).
7. Elegant wohnen im Banyan Hotel, Fort Myers
Wenn Ihr in Fort Myers verweilt und nach einer Unterkunft sucht, die sowohl stilvoll als auch erschwinglich ist, dann seid Ihr im Banyan Hotel genau richtig!Frisch renoviert, ist es stylisch und schlicht zugleich -- ideal für Reisende, die das Besondere suchen, ohne dabei ihr Budget zu sprengen.Die Zimmer sind geräumig, sauber sowie teilweise mit Parkettboden ausgestattet. WLAN ist selbstverständlich inklusive, sodass Ihr jederzeit mit der Außenwelt verbunden bleiben oder Eure nächsten Abenteuer planen könnt.
Der Clou: Auf dem Dach befindet sich ein
Pool und eine kleine Bar. Hier lässt sich der Sonnenuntergang über den Dächern
der Stadt mit einem Drink in der Hand genießen. Diese erholsame Atmosphäre ist perfekt, um neue Energie für den nächsten Tag zu tanken oder einfach nur den Moment zu genießen. (thebanyanhotelfort.guestreservations.com).